Wiederholungsstudie: Auswirkungen der Corona-Krise auf die Digitalisierung und Cybersicherheit in Schweizer KMU

Schweizer Kleinunternehmen beweisen während der Corona-Krise Flexibilität. Dank moderner Infrastruktur lässt sich die Arbeit vom Homeoffice erledigen, sofern dies die Geschäftstätigkeit zulässt. Die Nutzung des Homeoffice verdoppelte sich seit Beginn der Corona-Krise. Die Schattenseite: Waren im Jahr 2020 ein Viertel der befragten Unternehmen von Cyberangriffen betroffen, so sind es bei der zweiten Befragung mehr als ein Drittel. Die Umsetzung von technischen Massnahmen gegen Cyberangriffe ist auf hohem Niveau. Viel Potenzial besteht jedoch bei der Umsetzung organisatorischer Massnahmen wie der Durchführung von Sicherheitsaudits und Mitarbeiterschulungen. Dies zeigt unsere aktuelle Studie im Auftrag der Mobiliar, digitalswitzerland, Allianz Digitale Sicherheit Schweiz, Fachhochschule Nordwestschweiz, Kompetenzzentrum Digitale Transformation und Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften.

Stellenwert und Nutzung des Homeoffice
Nicht jedes Kleinunternehmen hat die gleichen Möglichkeiten, Mitarbeitende vom Homeoffice aus arbeiten zu lassen. Rund ein Drittel der befragten Unternehmen (35 %) kann gemäss eigener Aussage gar keine Mitarbeitenden ins Homeoffice schicken. Bei rund der Hälfte (51 %) kann ein Teil der Mitarbeitenden von zuhause aus arbeiten und bei rund jedem siebten Unternehmen (14 %) können alle Mitarbeitenden vom Homeoffice aus arbeiten.

Vor der Pandemie war gemäss der 2020er-Studie jede/-r zehnte Mitarbeitende (10 %) der befragten Unternehmen hauptsächlich im Homeoffice tätig. Während dem Lockdown im Frühling 2020 blieben knapp zwei Fünftel (38%) im Homeoffice und danach noch immerhin 16 Prozent: Gegenüber den ursprünglichen 10 Prozent bedeutete dies eine Steigerung des Homeoffice-Anteils um über die Hälfte. 2021 gab es keinen weitreichenden Lockdown, aber es wurde eine Homeoffice-Pflicht erlassen (18. Januar bis 26. Juni 2021). Während dieser waren gemäss Befragung rund ein Drittel (36 %) der Mitarbeitenden hauptsächlich im Homeoffice. Dies entspricht fast exakt der Zahl aus der Lockdown-Situation in der 2020er Studie (38 %). Nach Beendigung der Homeoffice-Pflicht (es galt immer noch die Empfehlung) blieb ein Fünftel (20 %) zuhause zum Arbeiten: Gegenüber den ursprünglichen 10 Prozent bedeutet dies eine Verdoppelung des Homeoffice-Anteils.

Cybersicherheit
Seit der 2020er Befragung ist die Anzahl der Cyberangriffe stark angestiegen. War 2020 noch ein Viertel (25 %) der befragten Unternehmen betroffen, so ist es 2021 bereits mehr als ein Drittel (36 %). Es handelt sich dabei gemäss Fragestellung nur um Angriffe, die einen erheblichen Aufwand benötigten, um die Schäden zu beheben.

Die Risikoeinschätzung ist leicht gestiegen. Das Risiko, durch einen Cyberangriff einen Tag lang ausser Kraft gesetzt zu werden, wurde 2020 noch von rund zwei Dritteln (65%) mit eins oder zwei (sehr oder eher kleines Risiko) auf der Fünferskala bewertet. In der aktuellen Studie tut dies nur noch rund die Hälfte der Befragten (53 %). Als eher hohes oder hohes Risiko (Skalenwerte 4 und 5) schätzte es 2020 noch jeder zehnte (11 %) ein, in diesem Jahr nun rund jeder siebte (15 %).

Zur Beurteilung der Sicherheitsmassnahmenumsetzung wurden verschiedene technische und organisatorische Massnahmen nach ihrer Umsetzung auf einer Fünferskala abgefragt. Es zeigt sich, dass die Umsetzung der technischen Massnahmen weit fortgeschritten ist, während organisatorische Massnahmen eher vernachlässigt werden – insbesondere Schulungen und Tests werden zu wenig durchgeführt.

Klicken Sie hier für den ausführlichen Bericht mit allen Resultaten und Grafiken.

Klicken Sie hier für das Whitepaper zur Studie

Aktuell:

Ihre Fragen auf dem CATI Omnibus April/Mai 2024