Staat soll zu Gunsten des Umweltschutzes bei anderen Ausgaben sparen
Knapp zwei Drittel (64%) der Schweizer Bevölkerung stimmen zu, dass zu Gunsten des Umweltschutzes bei anderen Staatsausgaben gespart werden sollte. Dies und vieles mehr zeigt die aktuellste UNIVOX-Umwelt-Studie 2020.
Umweltschutz und Staatsausgaben
Seit der ersten Erhebung im Jahre 1986 wird die Einstellung der Schweizer Bevölkerung zur Einsparung bei anderen Staatsausgaben zu Gunsten des Umweltschutzes abgefragt. Mit einigen „Ausreissern“ zeigt sich bis ins Jahr 2016 ein Abwärtstrend: immer weniger Menschen in der Schweiz sind der Meinung, dass zu Gunsten des Umweltschutzes bei anderen Staatsausgaben gespart werden soll. Ab 2017 lässt sich jedoch eine Trendwende feststellen: die Meinung, dass zu Gunsten des Umweltschutzes bei anderen Staatsausgaben gespart werden sollte, gewinnt wieder mehr Zustimmung. Vom Jahr 2016 (44%) zum Jahr 2020 (64%) ist ein Anstieg von 20 Prozentpunkten feststellbar. 2020 wird der höchste Zustimmungsanteil seit 2011 verzeichnet. Der Anstieg ist auf die Klimabewegung zurückführbar.
Es sind deutliche Generationenunterschiede erkennbar: 18- bis 39-Jährige (71%) stimmen signifikant häufiger zu, dass bei den Staatsausgaben zu Gunsten des Klimaschutzes gespart werden sollte, als 40- bis 64-Jährige (62%) bzw. Personen ab 65 Jahren (56%).
Die Umweltschutz-Thematik hat es nachhaltig auf die politische Agenda geschafft. Die vorherrschende COVID-19-Pandemie bzw. die damit verbundenen hohen Kosten hat auf die Wichtigkeit des Umweltschutzes bei den Staatsausgaben bislang keinen Einfluss.
Studiendesign
UNIVOX Umwelt erfasst seit 1986 die Einstellung der Schweizer Bevölkerung zur Umweltproblematik und ihre Bereitschaft zu umweltgerechtem Verhalten. Das Forschungsinstitut gfs-zürich führte vom 7. bis 29. Oktober 2020 insgesamt 1018 Telefoninterviews durch. Die Befragung ist repräsentativ für die erwachsene Bevölkerung in der Deutsch- und Westschweiz. Der Vertrauensbereich der Gesamtstichprobe liegt mit einem Prozentwert von 50 Prozent bei +/- 3.1 Prozent.
Link zum Schlussbericht
Hier gelangen Sie zum detaillierten Schlussbericht.